Format: urbane Intervention, Bürgerbeteiligung Ort: Hannover, 2014 Konzept: Silja Timm, Andine Wijgers

Hintergrund

Beim Autofreien Sonntag 2014 in Hannover wurden große Bereiche der Innenstadt für einen Tag zur autofreien Zone erklärt. Somit wurden auch Straßen, Verkehrsinseln und Parkplätze für den Rad- und Fußverkehr zugänglich. Neben zahlreichen Unternehmen und Firmen aus der Energiebranche traten wir mit einem selbsternannten und improvisierten Grundbuchamt auf.

Konzept

Der autofreie Sonntag galt zum Anlass, darüber nachzudenken wie die zusätzlich gewonnen Freiflächen genutzt werden können. Die sonst durch den Autoverkehr blockierten Flächen sollten von den Besuchern der Veranstaltung erobert und besetzt werden. Es galt Ideen für diese neu gewonnenen Flächen zu entwickeln und somit ein alternatives Szenario für Hannovers Innenstadt gemeinsam zu denken. Unter dem Vorwand, die Stadt Hannover wolle aus Kostengründen dauerhaft Flächen an die Bürger abgeben, schickten wir potentielle Neueigentümer auf Eroberungstour.

Realisierung

Ausgestattet mit Taschenlabor und einer Liegenschaftskarte sollten die Bürger eine Begehung des ausgewiesenen Gebiets vornehmen. Alle Liegenschaften waren auf der Karte eingezeichnet und nummeriert. Mithilfe des Taschenlabors konnte die ausgewählte Liegenschaft untersucht werden (vermessen, Proben entnommen, Abdrücke erstellt werden). Bei Abgabe eines Antrags auf Erwerb samt der entnommenen Proben und einer Nutzungsidee für die Liegenschaft erfolgte ein Eintrag in unser Grundbuch. Somit bekam die Liegenschaft einen Neueigentümer. Es erfolgte eine Markierung der Liegenschaft durch einen Pflock mit dem selbst gewählten Namen des Grundstücks. Insgesamt standen 48 Liegenschaften zur Verfügung von denen 13 erobert und besetzt wurden.

Alle Eroberer durften ihre Proben, eine Kopie des Grundbucheintrags und eine Urkunde mit nach Hause nehmen. Die Pflöcke wurden größtenteils aus Sicherheitsgründen nach Beendigung der Veranstaltung wieder von uns entfernt.